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Prof. YU Miaojie Delivered a Keynote Speech at the Event by Clausthal University of Technology, Germany

Der dritte Tag der China Woche widmete sich der internationalen Zusammenarbeit in der Wirtschaft und wurde von Frau PD Dr. habil. Friederike Paetz moderiert, die seit Oktober 2021 als wissenschaftliche Leitung der Clausthaler Executive School tätig ist.

 

 

Das Publikum ist auch an diesem Tag international und zählt teils über 50 Teilnehmende aus ganz Deutschland und China. Den Beginn macht ein Vortrag von Herrn Prof. Dr. Miaojie YU der Universität Peking zur chinesischen Wirtschaft unter Berücksichtigung einer Ära von neuen Entwicklungsmustern. Obgleich sich die Weltwirtschaft bedingt durch die Corona-Pandemie in einer Art Schockzustand befände, der zusätzlich durch globale Herausforderungen wie den demografischen Wandel oder den Klimawandel beeinflusst wird, konnte die chinesische Wirtschaft in den Jahren 2020 und 2021 ein hohes wirtschaftliches Wachstum verzeichnen. Für diese Entwicklung identifiziert er sechs Merkmale, die u. a. auf eine qualitativ hochwertige Entwicklung von Produkten abzielt. Um auch in weniger entwickelten Regionen und Ländern das Wirtschaftswachstum zu erhöhen, setzt die chinesische Regierung auf die Belt and Road Initiative (BRI), die von Prof. Dr. Holger Görg unter einer geo-ökonomischen Perspektive betrachtet wird. In einer Untersuchung konnte er einen positiven Effekt auf die Exporte der BRI-Partnerstaaten feststellen. Auf die Frage von Frau PD Dr. habil. Paetz, ob der „Boost“ des Handels im Rahmen der BRI auf bestimmte Produkte, eventuell im Technologiebereich zurückgeführt werden kann, entgegnete er, dass es wahrscheinlich ist, dass einzelne Unternehmen mehr profitieren als andere. Dabei handelt es sich vermutlich um Firmen, die Investitionsgüter produzieren, die für die Infrastruktur benötigt werden. Dennoch, so wird von Prof. Dr. Hou angemerkt, seien viele Menschen der BRI gegenüber skeptisch, was Prof. Dr. Görg mit der Sorge um den wachsenden politischen Einfluss Chinas begründet. Es folgt der dritte Beitrag von Prof. Dr. Albert Francis Park von der Hongkong University of Science and Technology, der die BRI mit Fakten und Evidenzen aus chinesischer Sicht analysiert und sowohl auf Argumente der Optimisten als auch auf Argumente der Skeptiker eingeht. Dabei zeigt sich, dass Empfängerländer der Investitionen nicht unbedingt eine bessere Sicht auf China haben. Der Anti-China Trend bestehe weiterhin und das generelle Sentiment zu China hält sich konstant. Zudem kann eine negative Korrelation zwischen der Wahrnehmung Chinas und der Höhe der geleisteten Investitionen nachgewiesen werden, wodurch die Notwendigkeit von Veranstaltungen wie der China Woche noch einmal mehr betont wird.

 

Schließlich folgt ein Blick auf die USA von Frau Prof. Dr. Lei LI, die den Versuch unternimmt, den Handelsstreit zwischen den USA und China mittels empirischer Daten zu erklären. Die von Trump verfolgte Strategie, Zollabgaben auf chinesische Technologieprodukte zu erheben, sei dabei nicht aufgegangen. Stattdessen werden vor allem heimische Innovationen gefördert, wodurch auch die chinesische F&E profitiert. Gleichzeitig gehen die Investitionen in F&E in den USA zurück und es wird verstärkt auf westliche Kooperationen z. B. mit der EU oder Japan und Süd-Korea gesetzt. Nach einer kurzen Kaffeepause mit musikalischer Untermalung, die von den chinesischen Teilnehmenden als „great innovation“ im Sinne eines live Entertainments während eines Zoom-Meetings gelobt wird, folgt ein Beitrag von Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer der Universität Tübingen. Im Fokus dabei steht die Verantwortung von Wissenschaft und Wirtschaft in einer vernetzten Welt, der vor allem während der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen eine zentrale Rolle zukommt. So sei ein gegenseitiges Verständnis wichtig für die internationale Zusammenarbeit, wobei man lange gebraucht hat, um China als eine aufsteigende Kraft wahrzunehmen. Von zentralem Interesse ist deshalb, wie die zukünftige Zusammenarbeit aussieht und wer sie anführen wird. Auch das bereits am Montag mehrfach angesprochene Vertrauen spiele dabei eine Rolle – denn nur so könne man voneinander profitieren. Er beendet seinen Vortrag mit einem Zitat von Fabian Heubel, der sagte: „It has to become difficult to define what it means to be a European […] one way to become European is to become Chinese.”

 

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